Dienstag, 14.05.2024

San Vicente de la Barquera und Naturgewalten

Dienstag 14.04.

Heute Morgen ist es ein Spiel aus Sonne und Wolken, dass uns in den Tag starten lässt. 

Beim Anziehen haue ich mir überflüssiger Weise meinen kleinen Fußzeh am Bettpfosten an. Wird dann später auch blau und schmerzt...toll. Kann nur hoffen, dass es das Laufen nicht beeinträchtigt. 

Der Ärger über die Hotelbesitzer, ist immer noch unterschwellig präsent (wg. Küchen- holidays), aber Frühstück kriegen wir. Ist auch so weit alles da was man braucht. Es ind auch noch einige andere Gäste da. Auch 3 deutsche Pilgerinnen. Eine davon erzählt uns gleich von ihrem Frust über die geschlossene Küche und das sie gestern wg. Schmerzen nicht mehr laufen konnte. Die Bitte ein Sandwich zu bekommen, wurde abgelehnt. Krass...dabei ist alles vorhanden. Brot, Wurst, Käse. Das muss auch gestern Abend schon da gewesen sein. Ich habe auf ein Müsli verzichtet, weil es keine Schüsseln gab (auch nicht nach Rückfrage), aber Müsli schon.

Okay, was solls. Ich packe mir einfach aus Trotz vom Buffet ein Jogurt und einen Kuchen als Wegzehrung ein. 

Bevor wir loslaufen, machen wir ein Strandfoto von uns.

Heute startet der Weg wieder durch sehr schöne Landschaften. Momentan mit Sonnenschein. Den Atlantik sehen wir jetzt auch wieder öfter. Der Anblick ist immer wieder faszinierend. Man läuft durch Almen mit Kühen, hört die Kuhglocken und schaut auf den Atlantik. Sehr nice. 

So kann es weitergehen. Ca. 20 km lang soll die Etappe heute sein.

Am Wegesrand sehe ich eine Pflanze mit hübschen Blüten. Sehen aus wie rote Spülbürsten. Noch nie gesehen. 

Erster Ort nach 8 km, der nach einem Kaffee ruft ist Comillas. Schönes Städtchen mit gigantischen Schlössern und Burgen.

Landschaftlich wird es immer schöner. Bis so langsam das Wetter umschlägt. 

Wir laufen an Stränden vorbei, wo sich einige Surfer tummeln. An einem Strandparkplatz entdecken wir insgesamt 7 deutsche Pkws. Interessant, dass es so viele deutsche hierher verschlägt. Es fängt an sehr windig zu werden. Gut für die Surfer. Uns stört es nicht weiter, bis die ersten Regentropfen kommen. Jetzt schnell Regenjacke anziehen und Rucksack-Regenschutz überziehen. Gut so, der Regen und der Wind nehmen Fahrt auf. Es wird immer unangenehmer. Wir kommen am nächsten Strandabschnitt vorbei und jetzt kommt noch ein Gewitter dazu. Da gehen mir Gedanken durch den Kopf, ob mich der Blitz treffen könnte? Oder trifft er erst Guido, weil er größer ist als ich? Aber er ist weiter entfernt von mir. Hhm? Uns spaziert ein Pärchen entgegen, die gehen, als wäre super Wetter!? Hhm?  Guidos Laune, was das Wetter angeht, lässt sehr zu wünschen übrig. Mir gefällt die Kombination aus gigantisch hohen Wellen, dem Getöse des Atlantiks, Regen, Wind und Donner. Was für eine Naturgewalt.

Langsam ist es einem auch egal mit dem Regen. Wir entfernen uns etwas vom Atlantik und der Wind wird weniger. Es ist nicht mehr soo weit aber bei mir lassen die Kräfte nach. Ein Café lassen wir links liegen, was sich aber als Fehler herausstellt. Meine Kraft inklusive Laune gehen dermaßen in den Keller, bin kurz vorm Heulen. Der Unterschied zwischen Guido und mir: Er kann sich vom Wetter die Laune verderben lassen, ich vom Hunger und vor Erschöpfung.

Endlich kommt unser Etappenziel San Vincente de la Barquera näher und ich visiere das erste Café an. Ist mir jetzt egal, dass wir nur noch 5 min bis zum Hotel brauchen. Ich brauche was zu essen! 

Und ein Bier! 

Okay, danach ging es mir besser und anschließend  gab es das übliche Prozedere mit Hotel check in und späteren Abendessen. Der Regen lässt kurz nach....

 

Fazit: öfter Pause machen! 

Gelaufen 22 km

Reicht für heute !

Buen Camino