Freitag, 17.05.2024

Nueva und der viele Regen

Freitag 17.05.

Heute liegen ca. 13 km vor uns. Ist ein Klacks. Das Wetter spielt wieder mit (kein Regen!) und ich traue mich gleich von Anfang an eine kurze Hose anzuziehen. Die Knochen melden keine besonderen Beschwerden. Auch vom Hinfallera gestern ist nichts zu spüren. Außer ein paar optische Kratzer ist nichts übrig geblieben. 

Motivation ist heute ganz weit oben ☝️. 

Auch habe ich gestern schon die grobe Etappenplanung bis zum Ende der Strecke nach Gijón festgelegt. Wir kommen theoretisch am Mittwoch an und bleiben 2 Nächte, bis unser Flug am Freitag zurück geht. 

So geht es gut gelaunt und motiviert los und wir sehen noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit, die uns gestern im Regen nicht so aufgefallen ist. Z.B. eine alte Villa die schon Einsturzgefährdet ist. Sie ist bestimmt mal wunderschön gewesen. Jetzt ist sie menschenleer. Aber das Anwesen bietet noch seinen Reiz für Pferde....woher auch immer tummeln sich 3 davon im Garten als wäre es ganz normal. Ist vielleicht ein Pferdehotel?

Anfangs sehen wir oft den Atlantik. In Colerio kommen wir an einer Bucht vorbei, wo eine Gruppe Jugendlicher das Surfen beigebracht bekommt. Es ist eher ein im Wasser rumgestehe mit schreien und quietschen der Leute, wenn eine Welle kommt. Sehr amüsant. Das erstes Café in der nächsten Bucht lächelte uns an. Auch treffen wir dort einige Pilger*innen. Dieses Jahr außergewöhnlich viele Deutsche 

Die Wolken ziehen sich allmählich zu und wir haben zwischendurch immer wieder kleine Regenschauer.

Ca. 6 km vor unserem Ziel, gibt uns der Jakobsweg wieder etwas. An einer Mauer neben einer Kirche, steht eine neuwertige Trinklasche. Da beschließt diesmal Guido sie mitzunehmen. Immer mit dem Ziel, an einer nächsten Station einen Pilger zu treffen, der sie vergessen hat. Sie stehen zu lassen, bringt hier eher nichts, da kein Pilger zurück läuft um sein verlorenes/vergessenes Gut zu suchen bzw. zu holen. 

Meine Beine tun weh und es kommt wie gerufen, ein kleines Restaurant am Weg und wir kehren ein. Passt genau, weil kurz danach ein heftiger Schutt runter kommt. Glück gehabt. Es gibt ein 3 Gänge Menü für kleines Geld und wir sind wieder glücklich und satt und unter leichtem getröpsel nehmen wir die restlichen Kilometer unter die Füße.

Und endlich ist auch unser kleines Hotel, erhöht am Berg, in Sicht; San Jorgé. Wie sich später herausstellt, heißt hier im Ort die Hälfte aller Lokalitäten San Jorgé. Sind alle miteinander verwandt ?!

Wir machen einen Rundgang (im Regen) und trinken in einer Bar ein Bier, in der nur einheimische sitzen. Und wie wir erneut feststellen: die Spanier sind sooo laut. Ist für uns, eher ruhigere Vertreter, kaum auszuhalten, aber durchaus interessant. 

Ein Bier reicht auch und wir tapsen durch den Regen zurück. Am Hotel angekommen, hört es tatsächlich mal auf. Jetzt können wir uns sogar vor die Tür in zwei Sessel setzen und den restlichen Abend genießen. Sogar die Sonne kommt nochmal raus und ich schreibe meinen Blog vom Vortag fertig.

Buen Camino